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Bericht von R.H. Barron

Event ID: 618

21 April 1918

49.932804234339855, 2.5372532
On a ridge by the Bray to Corbie road
Vaux-sur-Somme

Source ID: 54

Richthofen, der beste Jagdflieger des großen Krieges, Italiaander, A. Weichert Verlag, Berlin, 1938

62 Richmond Rr. South Tottenham London, NO. 15.

Am 21. April 1918 war die 11. Sektion ‘F’ Anti-Aircraft Battery, Royal Garrison Artillery, seitlich der Straße Bray – Corbie eingesetzt. Die Sektion (Zug) bestand aus dreizehn 18-pfünidgen Geschützen, die auf Lastkraftwagen montiert waren.

Wir waren zu dieser Zeit der Australischen Division zugeteilt, die eine Stellung hielt vor einem hohen Bergrücken, der parallel der Straße lief, etwa eine Viertelmeile von der Straße entfernt. Der Grund zwischen unserer Stellung und dem Bergrücken war durch australische Feldbatterien besetzt.

Kurz vor Mittag wurde unsere Aufmerksamkeit durch Maschinengewehrfeuer erregt, und plötzlich erschienen zwei Sopwith Camels (Kampfeinsitzer), die in schnellstem Tempo von den deutschen Stellungen herkamen und so niedrig flogen, daß sie gerade über dem Gipfel des Bergrückens sichtbar waren. Unmittelbar hinter ihnen, ihnen im Nacken sitzend, erschien das rote Flugzeug, welches, wie die Ereignisse später bewiesen, von Baron Richthofen geflogen wurde. Er schoß Garben von Maschinengewehrfeuer auf die beiden Camels, ohne ihnen jedoch sichtbaren Schaden zu tun.

Wir traten sofort in Aktion und legten zum Schutz der britischen Flugzeuge eine Sperre von Schrapnells zwischen sie und den Fokker. Gleichzeitig wurde das Feuer auf den Baron durch unser eigenens Lewis-Maschinengewehr (bedient von Sergeant Franklyn) und durch die den australischen Batterien zugeteilten Maschinengewehre eröffnet. Einen Augenblick später drehte der Baron, der offenbar jetzt die gefährliche Lage bemerkte, in die er geraten war, eine Immelmann-Kurve, ging dann aber in steilem Winkel über dem Bergrücken nieder.

Einige Erzählungen behaupten, daß sein Flugzeug eine glatte Landung machte, aber dies war nicht der Fall. Er flog indessen so niedrig – ungefähr 250 Fuß hoch – daß die Maschine nicht sehr stark beschädigt war.

Der Baron war bereits tot, als er landete, und es besteht nicht der leiseste Zweifel, daß er vom Erdboden aus erschossen wurde, denn die einzigen britischen Flugzeuge, die sich zu dieser Zeit in der Nähe befanden, waren die beiden Camels, die sich v o r der deutschen Maschine befanden, und jedermann weiß, daß die Maschinengewehre der Camels nur nach vorwärts schießen konnten, da sie mit dem Propeller gekuppelt sind, so daß es in der Stellung, in der sie flogen, für sie unmöglich war, auf den Deutschen zu schießen. Bestimmt war zu dieser Zeit kein anderes Flugzeug am Platze.

Einer der beiden Piloten der Camels kam später am selben Tage zusammen mit seinem Geschwaderführer zu unseren Maschinengewehren und bedankte sich für unsere Hilfe. Auf die Frage, warum die beiden britischen Piloten nicht versucht hätten, den Baron in einen Kampf zu verwickeln, antwortete er, daß die Maschinegewehre an beiden Camels Ladehemmungen gehabt hätten.

Es ist natürlich unmöglich zu sagen, ob Richthofen durch die Maschinegewehre der Australier oder durch unser eigenes getroffen wurde.

Die Behauptung, daß die Richtung, welche das Unglücksgeschoß durch seinen Körper nahm, beweise, daß er aus der Luft abgefeuert sei, ist nicht schlüssig, da der Winkel seines Körpers zun Erdboden im Augenblick der Immelmann-Kurve einem Schuß vom Boden aus ermöglicht hätte, hinter der Schulter einzutreten und abwärts durch den Körper zum Herzen zu gehen.

Gez. R. H. Barron, früher Bombardier, No. 296 400 ‘F’ Battery A. A. Royal Garrison Artillery.

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