21 August 1915
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Zwischen der Snaaskerksestraat und der Zomerloosstraat, in der Nähe des Bahnhofs von Gistel, wurde ein Flugplatz angelegt. Eine Abzweigung der Eisenbahnlinie Ostende-Torhout sorgte für die Versorgung.
Im November 1914 wurde im besetzten Ostende die Brieftauben Abteilung Ostende gegründet, aber unter diesem Decknamen, der eigentlich Kampfgeschwader 1 war, führten die Deutschen Bombenangriffe durch. Dies geschah unter anderem im Januar 1915 auf belgische Stellungen in Dünkirchen. Etwa zur gleichen Zeit verließ Kagohl I den Flugplatz in Richtung Metz, kehrte jedoch bald zurück. Am 22. Juli 1916 wurde die I. Marine Feldflieger Abteilung von Ostende/Mariakerke nach Gistel verlegt. Die Einheit führte im März und April verschiedene Bombardements durch. Im Sommer 1917 zog die Einheit nach Vlissegem um. Sehr interessant ist die Tatsache, dass von diesem Flugplatz aus der allererste Bombenangriff auf London geplant wurde. Eigentlich war dies die Initiative von Flugmeister Wlather Ilges und Leutnant Paul Brandt, die an diesem Tag mit ihrer LVG CII nach England flogen und über der britischen Hauptstadt sechs Bomben von jeweils zehn Kilogramm abwarfen. Sie mussten schließlich eine Notlandung am Strand von Boulange durchführen und wurden gefangen genommen. Brieftauben Abteilung B-Typ-Flugzeuge (u. a. LVG CII) Zeitraum Juli 1915, Anfang 1916 umgewandelt in Kagohl 1 : 6 Staffeln, führte mit Zweisitzern Bombardierungen auf Verdun durch.
Der bekannte Fliegerass Manfred von Richthoven flog hier als Beobachter. 1916 flog Kagohl I mit LVG CII und Rumpler CI. Bemerkenswert ist, dass am 28. November 1916 die Besatzung Leutnant Walter Ilges und Uffz Paul Brandt mit einem LVG zum ersten Angriff auf London startete. Sie warfen sechs Bomben zu je zehn Kilogramm ab. Der Schaden war gering und beschränkte sich auf den Bereich zwischen Brompton Road und Victoria Station. Die Besatzung sollte ihre Übermut teuer bezahlen. Über Nordfrankreich hatte die LVG einen Motorschaden und die Besatzung musste eine Notlandung bei Boulogne durchführen. Beide Flieger, die den ersten Flugzeugangriff auf London durchgeführt hatten, wurden gefangen genommen.
Kagohl 3: 6 Staffeln (13 bis 18), ab März 1917 mit Gotha IV ausgerüstet, im April 1917 nach Sint-Denijs-Westrem und Melle-Gontrode verlegt, weil sie zu nahe an der Front lagen. Jasta 17: kommend aus St. Quintin-le-Petit, 24.6.1917 – Wasquehal, 28.8.1917 Jasta 2: kommend aus Bissegem, 12.8.1917 – Jabbeke, 26.8.1917
Quelle: Deneckere Bernard, De luchtoorlog boven West-Vlaanderen (Der Luftkrieg über Westflandern), Groeninghe, Kortrijk 1997″
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