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Tag 1 im Lazaret 76 – Aufnahme

Event ID: 822

06 Juli 1917

Voorstraat 47, 8500 Kortrijk, Belgium
Lazaret 76 (Sint-Niklaas Hospital)
Kortrijk

Source ID: 73

Käte Oltersdorf and Manfred von Richthofen - Her 'restless' patient. - Lance Bronnenkant and Reinhard Schröder - 2025 Aeronaut Books

ISBN: 978-1-964637-35-8

„R. Frhr. von R. ist offenbar wie vorgeschrieben geimpft. Familienangehörige und Einheit wurden benachrichtigt.

a. Vorgeschichte:

Während eines feindlichen Angriffs auf eine englische Staffel flog R. Frhr. v. R. hinter einem englischen Flugzeug her und verspürte plötzlich einen heftigen Schlag gegen den Kopf. R. Frhr. v. R. kann nicht sagen, um welche Art von Projektil es sich handelte. Wie er vor dem Unfall festgestellt hatte, befand sich sein Flugzeug in einer Höhe von etwa 4000 Metern. Er verlor nach der Verletzung nicht sofort das Bewusstsein, aber seine Arme sackten nach unten und seine Beine rutschten nach vorne. Das Flugzeug ging in einen Sturzflug über. Im selben Moment verlor er vollständig sein Augenlicht. Das Geräusch des Motors schien aus großer Entfernung zu kommen. Allmählich kehrte sein Sehvermögen zurück und R. Frhr. v. R. stellte fest, dass der Höhenmesser 800 Meter anzeigte. Diese Sinnesstörung dauerte 1 Minute. R. Frhr. v. R. blieb während dieser Sehstörung bei Bewusstsein und konnte das Gas und die Zündung abschalten. Er glitt auf eine Höhe von 50 Metern hinab, schaltete dann aufgrund ungünstiger Landebedingungen den Motor wieder ein und flog ein Stück weiter, bis er merkte, dass er das Flugzeug nicht mehr steuern konnte. Er kann sich nicht erinnern, wo er gelandet ist. R. Frhr. v. R. stieg aus dem Flugzeug aus, brach dann aber, leicht bewusstlos, zusammen. Die Ereignisse während seines Transports ins Krankenhaus sind unklar. Der Verletzte gab auch an, dass er das Flugzeug nur weiter steuern konnte, weil er überzeugt war, dass sonst alles vorbei wäre.

b. Befunde bei der Aufnahme:

Temperatur 37,2 (99 °F), Puls 74, kräftig.

Klage über Kopfschmerzen.

Links, an der Grenze zwischen Hinterhauptbein und Scheitelbein, befindet sich eine Wunde von der Größe einer Markmünze.

Die Ränder sind unregelmäßig, leicht vergraut. Die Sinnesorgane zeigen keine Störungen. Es gibt keine Anzeichen für innere Blutungen oder Verletzungen der inneren Knochenplatte.

Operation unter Chlorethylnarkose (operierender Chirurg: Obergeneralarzt Prof. Dr. Krakse). Am unteren Ende der Wunde befindet sich noch etwas Muskelgewebe mit Periost und Galea. Eine Kerbe am Knochen. Der Knochen weist nur oberflächliche Unebenheiten auf, ansonsten keine Verletzungen. Der Schädel wurde nicht geöffnet, da keine Anzeichen für eine Verletzung der Schädelinnenseite vorliegen. Die gesamte Wunde wurde dann aus dem gesunden Gewebe herausgeschnitten. Ziemlich starke Blutung. Einige Katgutnähte durch die Galea, Seidenfäden. Die Haut kann nicht vollständig geschlossen werden; es bleibt eine Lücke von etwa 3 cm Länge und 2 cm Breite. Tamponade mit Jodoform-Gaze-Druckverband.“

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